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Die Verantwortung des nachhaltigen Schenkens liegt nicht allein beim Individuum

Weihnachten 2020 wird für uns alle in diesem Jahr ganz anders ausfallen. Wir werden nicht mit all den Menschen feiern können, die uns lieb sind. Um ihnen aber trotzdem zu zeigen, dass wir an sie denken, ist der Wunsch nach einem aufmerksamen und liebevollen Geschenk dieses Jahr bei vielen möglicherweise größer denn je.

Bei der Kaufentscheidung sollten Nachhaltigkeit und Fairness weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Zu vielen Produkten gibt es mittlerweile eine nachhaltig und fair produzierte Alternative. Das ist gut für das eigene Gewissen, vor allem aber für die Umwelt. Doch leider sind manche nachhaltigen Alternativen oft teurer und für viele Menschen, die über weniger finanzielle Ressourcen verfügen, nicht bezahlbar. Nachhaltiges Schenken sollte jedoch kein Luxus, sondern für alle Menschen möglich sein. Nachhaltige Alternativen sind aber nicht zwangsläufig teurer: Manchmal ist weniger auch mehr, kleine Aufmerksamkeiten können auch selbst gemacht werden oder ein lieber Brief kann genauso viel Freude auslösen wie ein materielles Geschenk.

Bei meinem Bemühen, plastikfrei zu leben, ist mir klar geworden: Selbst für mich als ökonomisch privilegierte Person ist es immer wieder eine Herausforderung, auf Plastik und Verpackungsmüll gänzlich zu verzichten. Es braucht deswegen klare Rahmensetzung durch die Politik, die den Konsum nachhaltiger macht. Jede*r einzelne kann zwar im Rahmen seiner*ihrer Möglichkeiten einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten, die Verantwortung liegt jedoch nicht alleine bei den Verbraucher*innen, und die entsprechenden Alternativen müssen verfügbar sein.

Nachhaltiges Schenken hört nicht mit dem Kassenbon auf. Es gibt schöne Möglichkeiten, das gekaufte oder selbstgemachte Geschenk umweltfreundlich zu verpacken. Beispielsweise bieten alte Zeitungen oder auch Geschenksäckchen aus Stoff eine schöne Möglichkeit, die Überraschung aufrecht zu erhalten, ohne danach in den Müll zu wandern. Auch Klebeband ist seltener nötig, als man denkt.

Gerade jetzt im neuen Lockdown sollten die, denen es möglich ist, versuchen, lieber den Einzelhandel vor Ort – beispielsweise Unverpacktläden, kleine Buchhandlungen etc. – zu unterstützen anstatt zum Umsatz riesiger Onlineplattformen beizutragen, denen Nachhaltigkeit kein ehrliches Anliegen ist.

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