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MdB Tabea Rößner ruft zu Laptop-Spenden für bedürftige Schülerinnen und Schüler auf

Zu der Debatte rund um das „Sofortausstattungsprogramm“ für Schulen im Zusammenhang mit der Corona-Krise erklärt Tabea Rößner, Sprecherin für Netzpolitik der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

„Arbeit, Bildung, Freizeitgestaltung: Alles verlagert sich in der aktuellen Corona-Krise ins Digitale. Doch durch die Krise droht die Schere zwischen den digital abgehängten und den digital gut ausgestatteten Menschen in diesem Land noch schneller immer größer zu werden. Unternehmen, Bundesministerien und Verwaltung schaffen gerade tausende von Laptops an, um ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Homeoffice arbeitsfähig ausstatten zu können. Währenddessen haben Familien, die aufgrund der Krise von Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit betroffen sind, gerade jetzt kein Geld übrig, um davon eine Ausstattung für den digitalen Unterricht der Kinder anzuschaffen.

Durch die stark erhöhte Nachfrage nach Laptops für das Homeoffice dauert es derzeit nicht nur länger, bis Laptops in den Geschäften sind, sondern es ist auch der Preis gestiegen – gerade bei günstigen Geräten. Nach dem jüngsten Koalitionsbeschluss sollen bedürftige Schülerinnen und Schüler zwar mit einem Zuschuss von 150 Euro für den Kauf eines Laptops oder anderen Gerätes unterstützt werden, aber das reicht natürlich nicht, denn die Preise für Laptops sind in der Regel deutlich höher. Es ist auch nicht in allen Familien ein Internetanschluss vorhanden, der natürlich auch Geld kostet, daher sollten wir diskutieren, ob der Zuschuss auch für einen Anschluss verwendet werden kann. Zusätzlich zu dieser Unterstützung vom Bund sollen beispielsweise in Rheinland-Pfalz 25.000 Leihgeräte bereitgestellt werden. 

Doch wir können gemeinsam noch viel mehr tun, um Schülerinnen und Schüler zu unterstützen: Viele Unternehmen wie auch Privatpersonen besitzen noch alte Geräte, die sie schon längst nicht mehr nutzen, das betrifft sowohl Laptops als auch Tablets oder Smartphones. Laut dem Branchenverband Bitkom horten die Deutschen zum Beispiel fast 200 Millionen alte Handys zu Hause. Wer sich jetzt dazu entschließt, alte Laptops aus dem Schrank zu holen, unterstützt damit Gesellschaft und Umwelt gleichermaßen: Denn noch funktionsfähige Geräte können von anderen weitergenutzt werden und dadurch eine Neuanschaffung unnötig machen, und Laptops, die nicht mehr funktionieren, können professionellem Recycling zugeführt werden und so das Elektroschrott-Problem reduzieren.

Es gibt bereits zahlreiche gemeinnützige Vereine, die gespendete Altgeräte annehmen, Daten professionell löschen und die Geräte dann an Bedürftige verteilen. Andere Initiativen von Schulen, Sozialverbänden, Repaircafes oder IT-Spezialisten brauchen vor Ort Unterstützung. So wie ich meinen alten Laptop spenden werde, rufe ich Unternehmen und Privatpersonen auf, ebenfalls ihre alten Laptops zu spenden und damit einen Beitrag zu leisten!“

Über dieses Thema hat das Handelsblatt am 28.04.2020 berichtet. Sie finden den Artikel hier.

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