Smartphone-Bank N26: Digitalisierung soll Verbesserungen bringen statt Verschlechterungen

Zur Untersuchung und Ermahnung der Smartphone-Bank N26 durch die
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht erklärt Tabea Rößner, Sprecherin für Netzpolitik und Verbraucherschutz der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

„Das digitale Angebot der Smartphone-Bank N26 klingt einfach und verlockend, steckt aber voller Tücken: Das Foto-Ident-Verfahren für Kontoeröffnungen ist offenbar nicht sicher. Deshalb ist es in den Fokus der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht geraten, denn es ist offenbar allzu leicht, mit gefälschten Ausweisdokumenten ein Konto zu eröffnen. Das öffnet der Geldwäsche Tür und Tor und setzt Kundinnen und Kunden der Gefahr des Identitätsdiebstahls aus. Die BaFin sollte hier nicht nur kritisch prüfen, sondern gegebenenfalls auch Instrumente aus dem Sanktionskoffer zum Einsatz bringen. Es ist dringend notwendig, die generelle Sicherheit bei der Kontoeröffnung zum Beispiel durch Zwei-Faktor-Identifizierung zu erhöhen. Damit sind die Probleme bei der Smartphone-Bank jedoch noch nicht alle gelöst: Sind Kundinnen oder Kunden einmal in eine Krisensituationen geraten und zum Beispiel Opfer eines Phishing-Angriffes geworden, konnten sie oftmals niemanden bei ihrer Bank erreichen. Die Bank muss für Verbraucherinnen und Verbraucher stets erreichbar sein und umgehend handeln können. Dafür braucht es dringend eine verbraucherfreundliche Lösung.

Die Digitalisierung soll Prozesse effizienter, sicherer und kundenfreundlicher machen. Neue digitale Geschäftsmodelle wie das der Smartphone-Bank müssen daher die Sicherheit gewährleisten. Sie dürfen weder am Kundenservice sparen noch ein Einfallstor für Geldwäsche oder Identitätsdiebstahl bieten.“

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