Pauschalreisen – Branche und Verbraucher brauchen differenzierte Lösungen

Zum heute vorgestellten Eckpunktepapier der Bundesregierung zur freiwilligen Gutscheinlösung für die Pauschalreisebranche erklären Markus Tressel, Sprecher für Tourismuspolitik, und Tabea Rößner, Sprecherin für Verbraucherschutz:

Die heute vom Kabinett verabschiedeten Eckpunkte zur freiwilligen Gutscheinlösung für ausgefallene Pauschalreisen kommen zehn Wochen zu spät und nur, weil die EU-Kommission gegenüber der Bundesregierung nicht eingeknickt ist. Die Bundesregierung hat heute zwar endlich einen rechtssicheren Weg eingeschlagen, aber dieser Vorschlag hätte schon vor Wochen kommen müssen.

In der Zwischenzeit wurde wertvolles Vertrauen verspielt, sowohl bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern als auch in der Reisewirtschaft. Denn es steht fest, dass eine freiwillige Gutscheinlösung den Tourismus nicht alleine retten wird. Was wir brauchen, sind differenzierte Lösungen, die die Vielfalt der Branche bedienen können. Wir benötigen daher einen Rettungsfonds für alle Wirtschafts- und Rechtsformen der Touristik, wir brauchen einen Kundengeldabsicherungsfonds. Wir benötigen darüber hinaus höhere Soforthilfen, auch für Solo-Selbstständige sowie eine monatliche Pauschale. Die Reisewirtschaft steht finanziell am Abgrund. Damit wir die touristische Infrastruktur nicht verlieren, müssen endlich sinnvolle Schritte gegangen werden. Auch auf Verbraucherseite gibt es noch viele ungeklärte Fragen wie beispielsweise der Umgang mit bestehenden Restzahlungsansprüchen. Wir fordern die Bundesregierung auf, alle zuständigen Akteure an einen Tisch zu setzen und endlich zu handeln.

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