Nachhaltiges Plastik – geht das? Zu Besuch bei ALPLA in Mainz

Ein Produkt der Marke Frosch des Mainzer Unternehmens Werner & Mertz hat wohl jede:r schon mal in den Händen gehalten, aber kaum jemand kennt die Firma ALPLA, die die dazu gehörige Kunststoffflasche herstellt. Dabei gehört das seit 1955 bestehende Familienunternehmen mit derzeit 190 Produktionswerken in 46 Ländern und 23.300 Beschäftigten zu den globalen Big Playern der Verpackungsindustrie. Und das Besondere der Frosch-Flasche? Sie ist aus 100 Prozent recyceltem Kunststoff, dem sogenannten Rezyklat.

Plastik als Rohstoff

Im Gespräch mit Michael Kaestle, Werksleiter der Alpla-Werke Kaiserslautern, Holger Felix, Operations Manager, und Volker Glöckner, Public Affairs and Circular Economy Specialist, zeigt sich, dass ALPLA seit meinem letzten Besuch im Mainzer In-House-Werk weiter seine Vorreiterrolle im Bereich Kreislaufwirtschaft ausgebaut hat und massiv in die Weiterentwicklung und Neuinstallation von Recycling-Anlagen investiert. Die komplette Produktion der PET-Flaschen für Werner & Mertz ist bereits auf einen geschlossenen Materialkreislauf aus recycelten PET umgestellt. So können wertvolle Ressourcen und bis zu 90 Prozent der Treibhausgasemissionen eingespart werden. In Deutschland bestehen aktuell rund 46 Prozent des gesamten verarbeiteten Materials der ALPLA-Werke aus Post-Consumer-Rezyklat, die Produkte für die Marke Frosch sogar zu 100 Prozent. Davon stammen50 Prozent aus dem Gelben Sack, bis Jahresende werden es dann 75 Prozent sein.Rezyklat, die Produkte für Frosch zu 100 Prozent, 50 Prozent davon stammen aus dem Gelben Sack.

Handwerk mit Zukunft

Auch der Fachkräftemangel war Thema. Das Unternehmen schafft es, Auszubildende durch ein attraktives Arbeitsumfeld und einer Perspektive auf Weiterbeschäftigung zu gewinnen. Das wurde auch im Gespräch mit den zwei Azubis Janis Bull und Hermes Daza, die mir über ihren Arbeitsalltag als Mechatroniker im zweiten Lehrjahr berichteten. Für die beiden war schnell klar, dass sie hier ihre Ausbildung machen würden, weil das Unternehmen sich trotz seiner Größe den Charme eines Familienbetriebes erhalten hat. Es gebe unter den 45 Angestellten immer einen Ansprechpartner, und auch die Chefetage suche regelmäßig das Gespräch. Beide sehen sich auch nach der Ausbildung noch im Unternehmen, und auch Holger Felix bestätigte, dass fast alle Azubis übernommen würden. Wert legt ALPLA als Unternehmen mit eigener Forschung und Entwicklung zudem auf die Weiterbildung der Mitarbeiter:innen. Nur mit Unternehmen wie Werner & Mertz und ALPLA, die mit hohem Engagement, Idealismus und Erfindergeist Innovationen vorantreiben, können wir die Klima- und Nachhaltigkeitsziele erreichen. Viel Erfolg bei den weiteren Anstrengungen den CO2-Fußabdruck in der Produktion weiter zu reduzieren!

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