Interoperabilität made in Rheinhessen – zu Besuch bei CLUP.life

Wer kennt es nicht: Ein Chatverteiler soll eingerichtet werden und man diskutiert, welchen Messengerdienst man dafür nimmt. Denn es ist selten, dass alle einen Account bei dem selben Dienst haben. Als Digitalpolitikerin fordere ich seit langem, dass Messengerdienste mit einander kommunizieren können – ähnlich wie bei den unterschiedlichen Telefonanbietern. Interoperabel nennt man das. Und auch wenn große Online-Plattformen seit kurzem dazu verpflichtet sind, arbeitet derweil noch eine Task Force an den technischen Lösungen. Da waren Christian Borchert und Simon Dürsch schneller, die durch ihre Vereinstätigkeit und der schwierigen Kommunikation mit den Eltern ihrer Pfadfindergruppe so angefixt waren, dass sie kurzerhand selbst einen Dienst entwickelt haben, den CLUP.chat. Dieser ermöglicht einen Gruppenchat zwischen WhatsApp, Signal und Telegram. Zusammen haben sie das Ingelheimer Start-up CLUP.life gegründet und hoffen, dass ihre datenschutzkonforme Lösung Verbreitung findet. Aktuell arbeiten sie an Optimierungen. Im Moment ist noch ein Chatbot zwischengeschaltet, zukünftig sollen Gruppengründer aber selbst diese Funktion übernehmen können. „Zudem arbeiten wir an der Funktion, alte Nachrichten automatisch zu löschen. Leider funktionieren hier aber nicht alle Messenger Dienste gleich, so dass dann bei dem einen Dienst Nachrichten gelöscht würden und bei anderen nicht“, so Christian Borchert.

Die Handhabung von CLUP.chat ist einfach: Über die Anmeldung per Mailadresse gibt’s einen Einladungslink, mit dem andere dem Gruppenchat beitreten können. So werden nur Telefonnummer und Benutzername im jeweiligen Messenger gespeichert. Zudem garantieren die Macher, dass keine Daten ausgewertet oder an Dritte weitergegeben werden. Trotzdem besteht bei dem Dienst das Problem, dass die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung an einer Stelle gebrochen werden muss, was für manche wohl ein Ausschlusskriterium sein wird. Ich habe den kostenlosen Dienst bereits ausprobiert, und er funktioniert prima. Ich wünsche den beiden mit ihrem Ingelheimer Start-up viel Erfolg!

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