A 643: MdB Rößner erneuert Forderung nach 4+2-Lösung

Anlässlich einer gemeinsamen Begehung des Mainzer Sandes am Wochenende mit dem VCD Rheinland-Pfalz und dem Bündnis „Nix in den Mainzer Sand setzen“ erklärt die Mainzer Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):

„Es ist ein Treppenwitz, wenn Politiker aus Wiesbaden meinen, sich einmischen zu müssen, wie die Autobahn durch den Mainzer Sand auszubauen ist. Schließlich werden die Ausbaupläne durch dieses einzigartige FFH-Gebiet auf europäischer Ebene zurzeit noch geprüft. Denn die Eingriffe durch den Autobahnausbau in dieses sensible Naturschutzgebiet haben große Auswirkungen auf das gesamte FFH-Gebiet, das bis Ingelheim reicht. So versorgt der Mainzer Sand andere ökologisch wertvolle Flächen wie die Uhlerborner Dünen durch Windflug mit Samen und Kleintieren, die für den Erhalt der Biodiversität wichtig sind. Angesichts der Klimakrise und der Wichtigkeit biologischer Vielfalt für den Klimaschutz wundert es mich doch sehr, wie manche am nicht mehr zeitgemäßen 6-spurigen Ausbau mit zusätzlichen Standstreifen festhalten. Der Verlust an Fläche entlang der Autobahn wäre enorm und die dann notwendigen Lärmschutzwände würden den Windflug deutlich mindern.

Ein solcher Ausbau konterkariert auch jede Bemühung um die dringend notwendige Verkehrswende. Denn wir wissen: Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten. Gerade deshalb haben wir uns im Koalitionsvertrag auf einen Infrastrukturkonsens verständigt. Die Prüfung von Bedarfen, die gemeinsame Abstimmung über laufende Projekte und die Entwicklung einer neuen Bundesverkehrswegeplanung sind noch nicht ausgehandelt. Darum halte ich es für verfehlt, den noch zu treffenden Entscheidungen vorzugreifen. Vielmehr kann jetzt der gegebene Spielraum vorausschauend genutzt werden.

Die 4+2-Lösung ist keine Verhinderung des Ausbaus der A 643. Sie ist ein konstruktiver Kompromiss, der so viel Ausbau wie nötig und so viel Naturschutz wie möglich bietet. Mit einer solchen Lösung konnten gute Erfahrungen z.B. bei der A 63 Richtung Nieder-Olm gemacht werden. Deshalb muss der Kompromiss auf dem Tisch bleiben!“

Zum Hintergrund:

Der VCD Rheinland-Pfalz lud im Anschluss zu seiner Jahreshauptversammlung zu einer Führung durch einen Vertreter der Bürgerinitiative „Nix in den Mainzer Sand setzen“ ein, zu der neben Anwohner:innen auch der Mainzer Landtagsabgeordnete Fabian Ehmann kam. Rößner selbst hat, wie viele andere Bürger:innen, eine Einwendung gegen den 6-spurigen Ausbau der A 643 eingereicht.

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