Bundestagsabgeordnete und OB-Kandidatin Rößner plant „Stabsstelle Wohnen“

Die Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner will im Falle Ihrer Wahl zur Oberbürgermeisterin von Mainz eine „Stabsstelle Wohnen“ schaffen. „Die Stabsstelle soll direkt bei mir angesiedelt sein“, sagte sie. „Mein Ziel ist, dass wir über alternative Wohnformen und Modelle des Zusammenlebens nicht nur nachdenken, sondern sie gezielt fördern.“ Die Stabsstelle solle bestehende Kompetenzen bündeln, neue aufbauen und entsprechend personell ausgestattet sein.

Bauen allein werde die Wohnungssituation in Mainz nicht verbessern, sagte Rößner weiter. Stattdessen müsse „ein Mix kreativer Lösungen“ gefunden werden. „Wir dürfen nicht nur an Zement denken, sondern auch an das Zusammen. Dies gelte gerade jetzt, da die Gesellschaft sich immer stärker polarisiere.

„Viele große Häuser oder Wohnungen werden zum Teil allein bewohnt. Da wäre Platz. Aber manche Besitzer scheuen die Bürokratie einer Vermietung oder Ärger mit Mietern. Hier kann die Stadt Hilfe leisten“, sagte die Mainzer Bundestagsabgeordnete. Sie selbst ist kürzlich in ihrem Haus in die Dachwohnung gezogen, unten lebt nun eine Familie mit vier Kindern. Durch solche Modelle werde nicht nur Wohnraum geschaffen, sondern auch Zusammenhalt, argumentiert Rößner. „Wer gießt die Blumen, wenn man im Urlaub ist? Wer schaut nach einem, wenn es einem mal nicht gut geht? Ist die Wohnung sicher, wenn ich im Urlaub bin?“. Diese Fragen stellen sich dann so nicht mehr. Auch Projekte wie „Wohnen für Hilfe“ gehen in diese Richtung. 

Rößner warb erneut für ein „ganzheitliches Wohnkonzept“ für Mainz. Insofern sei gut, dass die Stadtverwaltung gemeinsam ein Gutachten zur Entwicklung des Wohnungsmarktes in Mainz in Auftrag gegeben habe. „Ich halte so ein Gutachten für eine gute Grundlage. Ich führe gerne Debatten, aber Scheindebatten zu Wahlkampfzwecken bringen Mainz nichts. Während die einen sich erstmal die Faktenlage anschauen, werfen anderen schon gedanklich den Betonmischer an. Und dann steht der auch noch in der Frischluftschneise“, kritisierte Rößner.

Rößner hatte zu Beginn ihres Wahlkampfs bereits die Eckpfeiler ihrer Wohnungsmarktpolitik skizziert. Dazu zählen neben einer „Stabsstelle für Wohnen“ auch die Förderung genossenschaftlichen Bauens, die Entwicklung neuer Wohnungen etwa im Bereich der GFZ-Kaserne sowie ein Ausbau des Nahverkehrs in die Umlandgemeinden. Bei Neubauten wirbt Rößner zudem dafür, den vorgeschriebenen Anteil an sozial geförderten Wohnungen auf 30 Prozent zu erhöhen. Zudem müsse das Prinzip, Grundstücke meistbietend zu verkaufen, korrigiert werden, um günstigen Wohnraum zu schaffen. „Eine Anhörung im Bundestag kürzlich hat das Potenzial von Aufstockungen etwa über einstöckigen Supermärkten aufgezeigt. Modulare Bauweisen, bei der Wohnungsgrößen nachträglich verändert werden können, sind weitere Instrumente, die wir stärker forcieren müssen“, so Rößner abschließend. 

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