Gamesförderung hat im Verkehrsministerium nichts zu suchen

Nachdem Staatsministerin Dorothee Bär in ihrer Gamescom-Eröffnungsrede beiläufig erwähnte, dass die von der Bundesregierung geplante Gamesförderung im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) angesiedelt sein wird und nicht bei der  Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) [1] – was naheliegend gewesen wäre, da der Deutsche Computerspielepreise (DCP) inzwischen dorthin umgezogen ist –  hat die rheinland-pfälzische Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) die Bundesregierung nach den Gründen hierfür befragt. Die Antwort der Bundesregierung auf die schriftliche Frage ließ verlauten, dass die im BMVI angesiedelte Kompetenz für Förderprogramme für diese Entscheidung spräche, Gründe für die Gamesförderung aus zwei Häusern wurden nicht genannt. Aus Sicht von Frau Rößner verstrickt sich die Bundesregierung hier in Widersprüche, die Ansiedelung der Gamesförderung im Verkehrsministerium ist absolut nicht nachzuvollziehen.

„Da taucht bei mir die Frage auf, bei welchem „Erfolgsprojekt“ sich das BMVI die erforderliche Kompetenz erarbeitet hat, die Gamesförderung zu betreuen. Etwa dem Breitbandausbau? Das würde ich mir nicht auf die Fahne schreiben. Wenn aber nun diese vertieften Kenntnisse im BMVI vorhanden sind, wieso verlässt der Deutsche Computerspielepreise (DCP) dann das BMVI und wird zukünftig vom BKM vergeben? Auch wenn ich dieses begrüße, da das Computerspiel seit nunmehr zehn Jahren als Kulturgut anerkannt ist. Aber sollte dieser Logik folgend nicht eigentlich die gesamte Computerspielförderung über das BKM abgewickelt werden, analog zur Filmförderung, die nun endlich wieder aus nur einer Hand kommt? Deswegen bin ich jetzt auch gespannt auf die Förderrichtlinien des BMVI, die laut Antwort der Bundesregierung auch künstlerische Kriterien beinhalten sollen. Für einige ist Gamesförderung mehr Wirtschaftsförderung denn Kulturförderung und somit im BMWi unterzubringen, im Verkehrsministerium hat die Computerspielförderung jedenfalls nichts zu suchen. Davon abgesehen ist im aktuell vorliegenden Haushaltsentwurf für 2019 bisher kein Posten für die Gamesförderung zu finden. Bisher besteht die Gamesförderung der Bundesregierung also aus viel Verwirrung und heißer Luft und die Bundesregierung verstrickt sich in ihrer Antwort in eine Reihe von Widersprüchen.“

Mehr dazu auch im Handelsblatt: https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/kritik-von-gruenen-und-kulturrat-zweifel-an-kompetenz-des-verkehrsministeriums-fuer-die-games-foerderung/23081440.html?share=twitter&ticket=ST-6543807-nwCwjhOykTdEzS2nEG7x-ap2.

 

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