Breitband, Start-Ups, Kreativwirtschaft – Kann Koblenz Internet?

Die Autobahnen von morgen bestehen aus Glasfaser, nicht aus Asphalt – so viel ist klar. Die Anbindung an die Hochgeschwindigkeitsnetze ist zum wichtigen Standortfaktor für Unternehmen geworden. Ist Koblenz auf die digitale Zukunft ausreichend vorbereitet? Darüber diskutierte anlässlich der IT-Messe IT2KO  der Koblenzer Kreisverband von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei einer Diskussion im Dreikönigenhaus. Die DiskussionsteilnehmerInnen waren sich dabei von Anfang an einig: Es gibt noch einiges zu tun.

Zu Beginn der Veranstaltung zeigte Thiemo Komischke, Geschäftsführer der Picologic GmbH, eine Präsentation über den Breitbandausbau in der Stadt. Besonders deutlich wurde hier, dass die  Gewerbe- und Industriegebieten weitgehend unversorgt sind. Keine guten Voraussetzungen, um neue Firmen oder Start-Upsf in Koblenz anzusiedeln. Prof. Dr. Ulrich Furbach, Vorsitzender der IT Stadt Koblenz teilte die Auffassung, machte aber auch deutlich, dass im 21. Jahrhundert nicht nur Unternehmen der IT-Branche oder der Kreativwirtschaft auf chnelle Verbindungen angewiesen seien. Alle Unternehmen müssten, um konkurrenzfähig zu bleiben, die nötige Infrastruktur vorfinden. Dementsprechend sei es Breitbandausbau eine zentrale Zukunftsaufgabe für die Kommunen.

„Genau diese Unterstützung wollen wir bieten“, erklärt Tabea Rößner, Sprecherin für Digitale Infrastruktur der Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Der Bund muss faire Bedingungen für den Wettbewerb der ausbauenden TK-Unternehmen schaffen und darf einzelne Unternehmen nicht durch Entscheidungen wie zum Vectoring einseitig bevorteilen. Da der Bund noch 25% der Aktienanteile der Deutschen Telekom hält, halten wir es ordnungspolitisch für geboten, diese Aktien zu veräußern. Die Erlöse aus dem Verkauf wollen wir in den Glasfaserausbau stecken und die Kommunen beim Ausbau unterstützen“, ergänzt die Abgeordnete. . Für Rößner ist klar, dass nur die Investition in Glasfaser zukunftsfähig und damit nachhaltig ist.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Patrick Zwiernik, Direktkandidat im Wahlkreis Koblenz und Stadtratsmitglied: „Wir weisen immer wieder neue Flächen zur Gewerbeansiedlung aus. Aktuell wird an der A 61 wieder diskutiert. Wenn wir aber zukunftsfähige Arbeitsplätze haben wollen, dürfen wir gerade auch die Kreativwirtschaft, die IT-Wirtschaft nicht ausklammern. Es muss zum Selbstverständnis der Wirtschaftsförderung gehören, beim Thema Infrastruktur gerade auch die Digitale mit zu denken. Mit unseren Hochschulen der Region, der nahen Anbindung an weitere Wissensstandorte, kann Koblenz zum Silicon Valley werden.“

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