Verkauf von N24: Nachrichtenqualität sichern

Zum Verkauf von N24 an ein Konsortium um den ehemaligen „Spiegel“-Chefredakteur Stefan Aust erklärt Tabea Rößner, Sprecherin für Medienpolitik:

Nachrichten sind wichtig, auch im privaten Rundfunk. Der Verkaufsvertrag an die Gruppe um Stefan Aust muss dem Anspruch gerecht werden, qualitative Nachrichten zu produzieren. Wir begrüßen, dass die politische Berichterstattung ausgebaut werden soll. Das ist aber nur sinnvoll, wenn das entsprechende Personal zu Verfügung steht.

Deshalb ist relevant, welche Details im Verkaufsvertrag festgehalten werden: Weder darf das Budget für die Nachrichtenproduktion um zwei Drittel, noch die Anzahl der Mitarbeiter um ein Drittel gekürzt werden. Gute Nachrichten brauchen Personal, das Kapazitäten für die Recherche hat. Private TV-Vollprogramme müssen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung im Sinne des Rundfunkstaatsvertrages gerecht werden.

Um ein gutes Niveau an Nachrichten im Privatfernsehen sicherzustellen, muss über präzisere Regeln im Rundfunkstaatsvertrag entschieden werden, die Umfang und Qualität von Nachrichten garantieren. Zwar soll und darf die Politik dem Rundfunk keine Inhalte vorschreiben, aber sie muss einen Rahmen festlegen, der den Zuschauerinnen und Zuschauern im Ergebnis ein gutes Programm liefert. Wenn Nachrichten nur aus Promi-News bestehen, ist der Beitrag zur Meinungs- und Willensbildung rudimentär. Deutliche und anspruchsvollere Rahmenbedingungen sind deshalb sinnvoll.

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