Nur wenig gemeinsam – Deutsche Fluggesellschaften zu Besuch im Parlamentskreis Fluglärm

Der Minimalkonsens beim Treffen hochrangiger Vertreter deutscher Fluggesellschaften mit Abgeordneten in Berlin lautet: eine Verbesserung in Sachen Fluglärm kann nur gemeinsam erreicht werden. „Wir waren uns einig, dass der technische Fortschritt eine große Möglichkeit für leiseren Flugverkehr darstellt; danach hörte unsere Einigkeit aber schon auf“, so die Abgeordneten Ursula Groden-Kranich, Ulli Nissen und Tabea Rößner, die dem Parlamentskreis Fluglärm im Deutschen Bundestag vorstehen.

Lufthansa, Condor und Tuifly, die an der gestrigen Anhörung im Bundestag teilgenommen haben, sehen zusätzliche finanzielle Belastungen, wie etwa lärmabhängige Start- und Landeentgelte kritisch – sie minderten den finanziellen Spielraum für Neuinvestitionen. Trotz boomender Tourismusindustrie halten sich die Investitionen in modernes Fluggerät aktuell aber in Grenzen. „Als Politik müssen wir Anreizsysteme für Investitionen in neue Flugzeuge schaffen, um den Lärm an der Quelle zu bekämpfen und Anwohnerinnen und Anwohner nachhaltig zu entlasten“, so die Abgeordneten.

Neben der Beschaffungspolitik der Fluggesellschaften war auch das Nachtflugverbot ein Thema der Sitzung: „Die massive Flugplanoptimierung der Airlines führt zu Verzögerungen der Landezeiten und ständigen Verletzungen des Nachtflugverbotes“. Hier muss auch der Flughafenkoordinator des Bundes mit in die Diskussion einbezogen werden.

Da auch die europäischen „Billigfluggesellschaften“ erheblich zum Luftverkehr in Deutschland beitragen, wurden auch diese zum Parlamentskreis nach Berlin eingeladen. „Dass Ryanair, Easyjet und Co. nicht einmal auf unsere Einladung reagiert haben, zeigt das Desinteresse an den Belangen der fluglärmbetroffenen Bevölkerung. Das ist in höchstem Maße unbefriedigend und nicht akzeptabel. Wir werden weiter das Gespräch mit allen Akteuren suchen.“

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