Lärm mit Lärm bekämpfen – MdB Rößner kritisiert Forderung nach mehr Luftstraßen

Zur Forderung des Vorstandsvorsitzenden der Fraport AG, Dr. Stefan Schulte, nach mehr Luftstraßen für eine verbesserte Einhaltung des Nachtflugverbots erklärt die Mainzer Bundestagsabgeordnete und Mitinitiatorin des Parlamentskreises Fluglärm Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):

„Mit Herrn Schultes Forderung nach mehr Luftstraßen dürfen wir uns nun aus einem bunten Potpourri an Entschuldigungen für die stetigen Verstöße gegen das Nachtflugverbot bedienen. Ganz nach dem Motto: ‚Wenn du sie nicht überzeugen kannst, verwirre sie.‘ Ob es nun überfüllte Luftstraßen sind, Unwetter oder vielleicht doch zu eng getaktete Flugpläne.

Selbst wenn die Wahrheit irgendwo dazwischen läge, erklären die vermeintlichen Überlastungen auf keinen Fall, warum sich gerade zwei Airlines bei der Missachtung des Nachtflugverbots besonders hervortun. Und solange sie die Möglichkeit haben, ihre notorischen Zuspätkommer auf wundersamer Weise doch früher landen lassen zu können, wie zuletzt Ryanair, dann ist das die erste Stellschraube, an der gedreht werden muss. Das bisherige Verhalten der Airlines zeigt zudem, dass diese sehr wohl ein Interesse daran haben können, zu spät zu kommen – sofern am Ende die Kasse stimmt. Deshalb ist es auch zwingend notwendig, die Lärmentgelte am Flughafen Frankfurt deutlich zu erhöhen. Vor allem aber legt die Forderung Herrn Schultes nahe, dass das Nachtflugverbot nur gegen eine größere Verlärmung des Tags und weiterer Regionen zu haben ist. Lärm mit Lärm bekämpfen also – diese Rechnung geht nicht auf.

Ja, der Flugverkehr wird in den kommenden Jahren zunehmen. Das schmälert aber in keiner Weise das Recht der betroffenen Menschen, vor Fluglärm – ob tags oder nachts – geschützt zu werden. Was wir brauchen, ist ein konsequentes Nachtflugverbot und eine ganztägliche Reduzierung des Fluglärms – nicht ein Entweder-Oder!“

Teile diesen Inhalt:

Artikel kommentieren


* Pflichtfeld