MdB Rößner fordert mehr Spielraum für die öffentlich-rechtlichen Sender im Netz

Anlässlich des heute von den Medienanstalten in Berlin vorgestellten Digitalisierungsberichts 2017, erklärt Tabea Rößner:

 „Wenn immer mehr Menschen Video on Demand-Angebote nutzen und in der Altersgruppe zwischen 14 und 29 Jahren der Nutzungsanteil bei 44 Prozent liegt und damit höher als beim linearen Fernsehen, dann sind grundlegende Reformen beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk zwingend geboten. Um die jüngeren Zuschauerinnen und Zuschauer zu erreichen, braucht der öffentlich-rechtliche Rundfunk mehr Spielraum für seine Angebote im Internet. Dazu muss der Telemedienauftrag verbessert werden. Die unzeitgemäße 7-Tage-Verweildauer für Mediatheken und das Verbot von Angeboten, die zu viel Text enthalten, also zu ‚presseähnlich‘ sind, muss dringend abgeschafft werden.

 Weiteren Regulierungsbedarf gibt es bei algorithmischen Empfehlungssystemen. Um auch langfristig eine vielfältige Medienlandschaft zu erhalten, muss Transparenz und Auswahl bestehen. Es muss erkennbar sein, nach welchen Kriterien und auf welcher Datenbasis Empfehlungen generiert werden. Zudem sollten Nutzerinnen und Nutzer möglichst immer zwischen mehreren Systemen wählen und die Empfehlungen verschiedener Systeme vergleichen können. Das ist bisher nicht der Fall. Dabei wird die Empfehlung im Kampf um NutzerInnen bzw. ZuschauerInnen immer mehr zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor.“

Hintergrund:

IPTV hat bei den Übertragungswegen inzwischen bereits einen Anteil von 6,9%, fast so viel wie das terrestrische Fernsehen. Für die jungen Nutzer zwischen 14 und 29 Jahre spielt das lineare Fernsehen nur noch eine untergeordnete Rolle. Der Nutzungsanteil von Video on Demand liegt in dieser Altersgruppe bei 44%, der für klassisches Fernsehen nur noch bei 38,3%.

 Der Digitalisierungsbericht 2017 der Medienanstalten kann hier heruntergeladen werden.

 

 

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