Filmerbe trotz erhöhtem Kulturetat bedroht

Anlässlich des erhöhten Kulturetats der Bundesregierung für 2017 erklärt Tabea Rößner:

Das Wahljahr 2017 steht an, und – nicht überraschend – darf auch die Staatsministerin Grütters die frohe Botschaft verkünden, dass sie knapp sechs Prozent mehr Geld für Kultur ausgeben kann. Dass im Kulturbereich nicht gekürzt wird, sondern ein Aufwuchs zu verzeichnen ist, ist natürlich grundsätzlich sehr zu begrüßen.
Die kulturelle Filmförderung soll auf dem Stand von 2016 fortgeschrieben werden. Das ist gut und wichtig. Äußerst schlecht hingegen ist es, dass der Erhalt des deutschen Filmerbes weiterhin nur mit einer Million Euro bestritten werden soll. Dabei hat die Filmförderungsanstalt (FFA) schon längst errechnen lassen, dass jährlich mindestens zehn Millionen Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren ausgegeben werden müssen, um die filmische Vergangenheit Deutschlands für die Zukunft zu sichern.

Frau Grütters hat im Kulturausschuss des Bundestags schon im November 2014 eine „Nationale Digitalisierungsstrategie“ angekündigt. Im Juli 2016 warte ich noch immer auf eine Strategie – nicht nur für die Digitalisierung der Filme, sondern auch für ihren Erhalt im Original. Die eine Million Euro im Haushalt sind ein Platzhalter. Mit der nachhaltigen Sicherung unseres filmischen Erbes hat das leider gar nichts zu tun.

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