Rassismus ist nicht witzig: Willi Windhund hat sich deutlich im Ton vergriffen

Zur aktuellen Diskussion um die Äußerungen von Horst Radelli bei der Fastnachtssitzung der Bohnebeitel  erklären die Mainzer Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) und Pia Schellhammer, rheinhessische Landtagsabgeordnete und Sprecherin für Strategien gegen Rechts der GRÜNEN Landtagsfraktion:

„Willi Windhund hat sich deutlich im Ton vergriffen. Abgesehen davon, dass Vielen nicht klar ist, dass Radelli sich bei dem Vortrag u.a. mit dem Dachdeckerbetrieb Neger beschäftigte, schmiss der Fastnachter mit rassistischen Äußerungen nur so um sich und zeigte damit Ressentiments, die die meisten Gäste der Sitzung ganz und gar nicht teilten. Sein Vortrag ging deutlich unter die Gürtellinie. So nannte er beispielsweise den amtierenden US-Präsidenten einen Mohrenkopf. Mit Humor hat das nur wenig zu tun.

Dort wo Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Hautfarbe, ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung beleidigt werden, hört der Spaß auf. Gerade in dieser Saison hatten viele Fastnachter immer wiederholt, dass die Vorträge nicht persönlich beleidigen sollten. Umso weniger können wir verstehen, dass die Äußerungen von Radelli in der Öffentlichkeit als ‚dämlich‘ abgetan werden. Das ist verharmlosend. Es gibt gute Gründe, warum die Worte Mohrenkopf oder Neger aus dem Wortschatz zu streichen sind. Wer aus nostalgischen Gründen noch an diesen Wörtern hängt, ignoriert damit, dass Sprache diskriminieren und verletzen kann. Durch solche Begriffe wird Diskriminierung aufrechterhalten. Aus diesen Gründen muss man sich auch von beleidigenden Wörtern verabschieden, um zu zeigen, dass wir einer diskriminierungsfreien Welt ein Schritt näher gekommen sind.“

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