Computerspiele als Kulturgut würdigen

Anlässlich der gestrigen Verleihung des Deutschen Computerspielpreis erklärt Tabea Rößner, Sprecherin für Kreativwirtschaft und digitale Infrastruktur:

Computerspiele sind Kulturgüter. Sie vereinen Spitzentechnologie und kulturelle Schaffenskraft gleichermaßen. Außerdem sind sie ein wichtiger Wirtschaftszweig geworden, der weiterhin wachsen wird. All das wird bei der Verleihung des Deutschen Computerspielpreis zu Recht gewürdigt.

Gestern wurden die besten deutschen Computerspiele ausgezeichnet. Erstmals stand die Preisverleihung unter der Federführung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur. Es ist völlig unverständlich, warum der Computerspielpreis in die Zuständigkeit von Alexander Dobrindt gewandert ist, der bisher nicht als begeisterter Gamer aufgefallen ist. Wenn die Bundesregierung weiterhin zur kulturellen Bedeutung von Computerspielen steht, war  es ein Kardinalsfehler von Kulturstaatssekretärin Monika Grütters, den Preis an den Kollegen Dobrindt abzugeben.

Eine wichtige Aufgabe für die Zukunft ist es, den Computerspielpreis endlich den Realitäten anzupassen. Es ist ein Unding, dass die Bundesregierung mit ihrer Sperrminorität das Votum der Fach- und Hauptjury boykottieren kann, wenn ein Spiel mit der Altersfreigabe 18 prämiert werden soll. Stattdessen wird dieses Spiel, das ein fachkundiger Expertenkreis aufgrund verschiedener klarer Kriterien für preiswürdig gehalten hatte, in eine Sonderkategorie abgeschoben. Das führt das gesamte Jury-Prinzip ad absurdum und ist der Prämierung eines Kulturguts nicht würdig.

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