Wachstum frisst Effizienzgewinne auf

Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport hat vom Dachverband der europäischen Verkehrsflughäfen ACI Europe eine Auszeichnung für seine Klimaschutzaktivitäten erhalten. Die Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) erklärt dazu:

„Energieeffizienz ist sinnvoll und notwendig, auch bei dem Betrieb eines Großflughafens wie des Flughafens Frankfurt. Jedoch muss klar sein: Das angestrebte Wachstum der Fraport AG wird auch ehrgeizige Klimaschutzprogramme verpuffen lassen.

Nur wenn sich der Flughafenbetreiber vom Wachstumskurs verabschiedet, können die Klimaschutzmaßnahmen ihre volle Wirkung entfalten. Die höheren Emissionen durch mehr Flüge fressen sonst die Effizienzgewinne wieder auf. Fraport preist auf seiner Webseite im Rahmen der Zertifizierung an, dass der 2012 eröffnete Flugsteig A-Plus im Vergleich mit konventionellen Gebäuden 10.000 t CO2 einspart. Das ist die Logik vom Winterschlussverkauf: Ich kaufe mir einen Pulli, der vorher 50 Euro gekostet hat, jetzt für 30 Euro und meine, damit 20 Euro gespart zu haben. Dabei habe ich 30 Euro ausgegeben. Der Flugsteig wurde neu gebaut. Damit steigt der Energieverbrauch, auch wenn er sparsamer im Unterhalt ist, als die schon bestehenden.

Den Wachstumskurs setzt Fraport ungehindert fort. Der Flughafenbetreiber hat zum 1. Januar 2014 ein Bonusprogramm aufgelegt, mit dem Airlines über einen Rabatt auf Flughafengebühren belohnt werden, die auf Auslandsstrecken ein Passagierwachstum von einem Prozent erzielen. Dieses Ziel zielt eindeutig auf Wachstum der Verkehrszahlen. Doch so funktioniert Klimaschutz sicher nicht.“

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